Sonntag, 31. Juli 2011

Insidious

Horrorfilme zu drehen ist schwer. Trotzdem versuchen es sehr viele Regisseure immer und immer wieder... sie würden es lieber lassen, denn die meisten sind einfach nur schlecht. Es ist also mitunter immer ein Risiko, sein Geld zu verschleudern bei dieser Art von Filmen.
Zudem ist es immer so eine Sache, Horrorfilme im Kino zu sehen. 1. hast du nicht die Möglichkeit, einfach abzuschalten oder unendlich viele Toiletten- Pausen einzulegen (ohne den Film zu pausieren, versteht sich) und 2. ist das Publikum öfters... na, sagen wir mal- etwas unruhiger als in anderen Genres.

Die Zuschauer waren denn auch dieses mal nicht gerade herzerwärmend niveauvoll und sorgten für reichlich "Stimmung" im Saal. Doch auch wenn ich mich das eine oder andere mal aufgeregt habe, bevor der Film begann, muss ich zugeben, dass es zu diesem Film durchaus passte, dass ab und zu die Frauen ihr Schreckensschreie nicht unterdrücken konnten und die Männer anschliessend darüber gelacht haben (oder, in einzelnen Fällen, umgekehrt).

Insidious

Der Film beginnt eher untypisch. So erwartet man solche Musik sowie solche Soundeffekte oft eher in alten Hitchcock- Filmen als in modernen Werken. Doch der Film beweist, dass sie keineswegs veraltet sind und nichts an ihrer Wirksamkeit verloren haben.



Die erste Hälfte des Films muss, wie in den meisten anderen Horror- Filmen ebenfalls, als Aufbau herhalten. Der grosse Unterschied zu den meisten anderen Horror- Filmen ist bei Insidious allerdings die Qualität der Schauspieler sowie das realitätsnahe Verhalten der Charaktere. Natürlich, es handelt sich um einen Horror- Streifen mit Geistern und solchem Zeugs, aber die Schauspieler schalten, wenn möglich, immer das Licht an, laufen weg, wenn sie Angst bekommen und rufen um Hilfe, wenn sie Hilfe benötigen (diese Aspekte sind absolut keine Selbstverständlichkeit in der Welt des Horrors).
Kurz zusammengefasst ist sie also nicht weltbewegend erschreckend, aber durchaus sehr unterhaltsam.

Doch dann, dann wird Insidious ein Horror- Film der Extraklasse. Schock- Effekt an Schock- Effekt. Eine sehr spannende Story. Überzeugende Schauspieler. Man will wegschauen, doch man kann nicht. Die Augen bleiben wie gebannt auf die Leinwand gerichtet, obwohl man nicht sehen will, was man glaubt, in Kürze zu sehen zu bekommen. Es ist, als wären nicht nur die Film- Charaktere besessen.

Insidious erfindet das Genre nicht neu, aber der Film kombiniert viele erfolgreiche Faktoren zu einem absolut gelungenen Ganzen. Der Film ist Balsam auf die in letzter Zeit geschunden Seelen der Horror- Fans. Wenn man zudem als Filmvorschau den nächsten Final Destination (mittlerweile Teil 5) oder Titel wie "Cowboys und Aliens" gezeigt bekommt, versucht man diesen Film noch lange wirken zu lassen, denn die Zukunft sieht wieder weniger rosig aus.

Insidious ist eine Perle in der steinigen Welt der Horror- Filme und kann locker mit "the grudge" oder "the ring" mithalten. Das Ende lässt zudem auf eine Fortsetzung hoffen. Nur eine einzige, das würde genügen, das wäre toll.

Sonntag, 24. Juli 2011

Eine zauberhafte Ära geht zu Ende! HARRY POTTER

"Sehr geehrter Mister Potter, wir freuen uns ihnen mitteilen zu können, dass sie an der Hogwarts- Schule für Hexerei und Zauberei angenommen sind!"



Eine schwere Aufgabe

Zugegeben, die ersten drei bis vier Teile waren für erwachsene Geister teilweise kaum zumutbar, da der Grad zwischen Kindlichkeit und ernster, epochaler Fantasy sehr schmal ist und für meinen Geschmack etwas oft ausgereizt wird. Nichts desto trotz sind sie fesselnd und, so sagt man jetzt, 10 Jahre nach dem ersten Teil, einfach Harry Potter.

Eine schwere Aufgabe, welche sich Warner Bros. mit der Verfilmung der Bücher selbst auferlegt hatte. Die Fan- Gemeinde, der von Joanne K. Rowling geschriebenen Bücher, ist keine einfache. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, glaube ich, dass 'Trekkis' beispielsweise einfacher zufriedenzustellen sind als Potter- Fans. Sciencefiction ist Technik, ist kalt, ist ein Raumschiff in der unendlichen Dunkelheit des Weltalls. Fantasy- Fans brauchen Melancholie, brauchen Gefühle, eine Verbundenheit zu den Elementen, der Natur und den Tieren... sie sind sensibler.
Asche über mein Haupt, wenn ich falsch liegen sollte. 

10 Jahre Harry Potter

Nun denn, Harry Potter entwickelte sich. Er entwickelte sich zehn reale (Daniel Radcliffe-) Lebensjahre und sieben fantastische (Harry Potter-) Filmjahre. Auch Ron und Hermine, Harry's Gefährten in allen acht Teilen, wurden um genau so viele Lebens- und Filmjahre älter. Die Figuren entwickelten sich von kindlich, niedlichen Zauberlehrlingen zu gestanden Helden mit einer gehörigen Portion Sexappeal. Auch die einzelnen Geschichten der Saga sind, von eher unbeschwerten Streitereien bis hin zum düsteren, endzeitnahen, beinahe- Weltuntergang, kaum merklich in diese Entwicklung integriert. Von 'Narnia' bis hin zu 'Herr der Ringe', sozusagen. 
Man sollte meinen, dass sich mit dieser Entwicklung auch das Publikum veränderte- älter wurde. Tat es aber nicht. Harry Potter begeisterte schon immer alle Altersklassen. Das Wesen der Schauspieler, die Charaktere, die Geschichte, die Kulisse... Harry Potter vereint eine Art von echtem, realen Zauber, wie sie auch in unserer Welt existiert. 

Zum Film

'Die Heiligtümer des Todes- Teil 2' also sollte der Letzte von acht Teilen heissen. Die Erwartungen waren dementsprechend gross, denn auf eine so starke Geschichte kann einzig ein ebenso starkes Ende kommen.

Da der Film nahtlos und ohne Anpassungszeit an den ersten Teil anknüpft, sollte man sich schon vorher in den Potter- Modus schalten und sich die Ereignisse des ersten Teils wieder in den Kopf rufen. Die Bilder, welche euch dann in den folgenden 130 Minuten begleiten, sind beeindruckend, erschreckend, rührend, imposant und oft einfach nur schön. Das grosse Finale war sanft und gewaltig gleichermassen. Es war irgendwie nichts und trotzdem alles. Für meinen Geschmack genau die richtige Mischung.

Harry Potter, der Achte, 'die Heiligtümer des Todes- Teil 2', ist ein Harry Potter Film. Ein toller Harry Potter Film. Der letzte Harry Potter Film. Ich schreibe absichtlich nicht der ALLERletzte, sondern nur der Letzte, weil, und das stört mich persönlich, sich die Produzenten des Films mit diesem Ende die Möglichkeit auf eine Fortsetzung offen lassen. Ob mit oder ohne Harry, will ich nicht verraten, aber ein endgültiges Ende sieht anders aus.



Harry Potter ist zu Ende, ich hoffe endgültig. Mehr wäre unvernünftig, würde billig wirken, würde von Minute zu Minute mehr an einem Mythos nagen. Jetzt ist man traurig. Ein besseres Gefühl nach so einem Ende gibt es nicht. Nach 10 Jahren nimmt man Abschied von neuen Abenteuern und kann sich höchstens noch in Erinnerungen vergraben.

Und wer, wie ich, bisher nur die Filme sah, kann sich immer noch in die Bücher stürzen!